Der Niederrhein überrascht mit viel Geschichte, viel Wasser und – wer hätte es gedacht – vielen Kurven.
Geschichte findet man reichlich in der Kreisstadt Kleve, die wir im Laufe unserer Rundtour auch besuchen werden. Hoch oben thront die über 1000 Jahre alte Schwanenburg. Der Schwan als Zeichen der Stadt und andere Wasservögel sollen uns im Laufe der kommenden Fahrt noch öfter begegnen.
Von Kranenburg aus startend erreichen wir über den kurvenreichen Hügel Berg en Dal (nomen est omen) mit Afrika-Freilichtmuseum und altem Tivoli-Freizeitpark die niederländische Hansestadt Nijmegen. Die wohl älteste Stadt unseres Nachbarlan-des hat neben vielen alten Bauwerken zahlreiche Kneipen und Cafes und eine schöne Rheinpromenade zu bieten, von der aus dann die sich über einige Kilometer erstreckende Fahrt über den Deich entlang anschließt. Sowohl der große Rheinstrom selbst, als auch das Naturschutzgebiet Düffelward zur Landseite hin, wo sich seltene Vogelarten zuhause fühlen, verführen immer wieder zu kleinen Stopps.
Nachdem kurz die Stadtgrenze von Kleve entlang eines Kanals gestreift wird, nähert man sich der imposanten Silhouette der größten Hängebrücke Deutschlands, welche in Ihrer Form sofort an die Golden-Gate Bridge erinnert. Am Rhein entlang geht es vorbei an dem zu einem Vergnügungspark umgebauten, nie in Betrieb genommenen, Atomkraftwerk namens Kernwasserwunderland (Kerni) nahe Kalkar.
Alsdann ist es nicht mehr weit zur/zum Nordsee, auf dem man herrlich Boot fahren kann.
Bevorzugt man eher ein kühles Bad, so lädt der/die durch ein Flüsschen verbundene Südsee mit seinem großen Freizeitwellenbad zum Abkühlen ein. So erfrischt eröffnet sich dann mit der Stadt Xanten ein weiteres Kapitel alter, in diesem Fall römischer Geschichte. Reste der einstigen Stadt Colonia Ulpia Trajana nebst Amphitheater zeugen beeindruckend von der damaligen Zeit. Wieder zurück zum Fluss kann man im Bikercafé Rheinfähre nicht nur an den Wochenenden zahlreiche Motorradfreunde zum Benzingespräch treffen.
Die „Sonsbecker Schweiz“ überquerend macht man sich dann auf den Weg Rich-tung Arcen, einer ehemaligen Festungsstadt mit vielen Straßencafés und schönen Häusern entlang der Maas. Unweit der Stadt wechseln wir mit der ganzjährig tags-über eingesetzten Fähre die Flussseite und folgen dem ruhigen Fluss bis nach Blit-terswijck Richtung Nationalpark Maasdünen.
Dann, unmittelbar hinter der am Flughafen Niederrhein liegenden Kleinstadt Weeze, weist uns ein Verkehrsschild auf die nunmehr folgende 6,8 km lange kurvenreiche Strecke hin, die schließlich an der Ortsgrenze zu Siebengewalt endet. Weiter geht es über kleine Landstraßen vorbei an der „Villa Mühle“, bei der man in eine Welt eintauchen kann, von der man dachte, dass es sie schon lange nicht mehr gibt. So zumindest beschreibt der Besitzer dieses verrückten Anwesens seinen Park.
Zum guten Schluss begleitet uns nun kühler Schatten durch den großen Reichswald hin zum Wallfahrtsort Kranenburg, Namensgeber ist hier übrigens der Kranichvogel.
Eine besondere Attraktion ist der Draisinenbahnhof. Wer noch die Power hat, kann sich an Ort und Stelle mit Muskelkraft auf der vor einigen Jahren stillgelegten Bahn-strecke bis nach Kleve in die Pedale treten und der Kreisstadt einen Besuch abstat-ten, denn deren Website nennt uns 7 Gründe, warum man Kleve lieben muss.
Berg en Dal: Grenzstadt mit kurvenreichen Hügeln beherbergt ein Afrika-Freilichtmuseum und einen alten Tivoli-Freizeitpark.
Nijmegen: Hansestadt und wohl älteste Stadt der Niederlande. Bekannt für seine schönen alten Bauwerke, zahlreichen Kneipen und Cafés und seiner neu gestalteten Rheinpromenade.
Düffelward: Kurvige Deichstrecke mit Rheinblick und Naturschutzgebiet zur Landseite.
Xanten: Facettenreiche Mischung aus römischer Geschichte zum Anfassen mit ar-chäologischen Park und Amphitheater, Freizeitgebiet mit Nord- und Südsee und bekanntem Bikertreff an der Rheinfähre.
Arcen: Am Maasufer gelegene alte Festungsstadt mit schönen Straßencafés.
Weeze: Kurvenreiche Strecke um den ehemaligen Militärflughafen bis zur „Villa Mühle“, einem Ort voll mit Kuriositäten und beinahe vergessenen Geschichten.
Kranenburg: Wallfahrtsort, lockt mit einer besonderen Attraktion, einem Draisinen-bahnhof.
Kleve: Kreisstadt zu den Füßen der über 1000 Jahre alten Schwanenburg gelegen. Gleich mehrere Museen, Kirchen, Parks und Gärten laden zum Verweilen ein. Be-sondere Anziehungspunkte sind der Draisinenbahnhof und der Aussichtsturm auf dem höchsten Berg des gesamten unteren Niederrheins.
Autor: Manfred Weiss