Veröffentlicht am: 19.07.2021

Die Zahl der Singles ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen, doch leben immer noch 60 Prozent der Deutschen in einer festen Partnerschaft. Wie groß dieser Anteil in der Gruppe der Motorradfahrerinnen und -fahrer ist, darüber schweigen die Statistiken. Bekannt ist indes, dass nicht wenige unter ihnen ihre Paarbeziehung auch auf dem Zweirad ausleben und sich auf Touren und in Urlauben die Sitzbank und den Fahrgenuss teilen. Das Institut für Zweiradsicherheit (ifz) liefert komprimiert einige Tipps für eine gelungene Partnerschaft auf dem Motorrad.

- Sicheres Aufsteigen:

Wie in vielen anderen Bereichen auch, will der Umgang miteinander auf dem Motorrad eingeübt sein, um sicher unterwegs zu sein. Damit es von Anfang an optimal losgeht und „das Doppel“ nicht schon hier ins Wanken gerät, sollte beim Aufsteigen folgendes beachtet werden:

Das macht die Fahrerin / der Fahrer

• sitzt als erste(r) auf und sorgt für einen sicheren Stand (beide Füße auf dem Boden)

• hält den Lenker fest in beiden Händen

• gibt das „Kommando“ zum Aufsteigen, wenn sie/er soweit ist

Das macht die Sozia / der Sozius:

• wartet, bis das „Kommando“ zum Aufsteigen kommt

• beim Aufsteigen von links: setzt den linken Fuß auf die linke Soziusraste (evtl. auch auf die Fahrerraste), hält sich dabei an den Schultern der Fahrerin/des Fahrers fest, zieht sich hoch und schwingt zugleich das Bein über die Sitzbank (bei Beladung etc. steigt über die Sitzbank auf) und signalisiert bei sicherem Sitzen die Bereitschaft zur Abfahrt.

– Bremsverhalten & Schub von hinten:

Die Bremswege werden mit Sozius/Sozia zwar nicht unbedingt länger, doch muss deutlich mehr Bremskraft aufgewendet werden. Wer hier nicht von Anfang an beherzt zugreift, verschenkt wichtige Meter. Man sollte sich auch darauf einstellen, dass  bei einer Notbremsung das Gewicht des nach vorne schiebenden Mitfahrenden abgefangen werden muss. Der höhere Schwerpunkt sorgt außerdem für mehr Instabilität beim Bremsvorgang bis hin zu einem steigenden Hinterrad. Mit einer Probebremsung zu Beginn der Tour ist beiden Parteien gut gedient, um sich auf den Ernstfall einzustellen.

– Fahrverhalten & steigende Vorderräder:

Für den Sozius/Sozia sind harte Beschleunigungs- und Bremsvorgänge alles andere als ein Vergnügen und sehr anstrengend. Bei starker Beschleunigung wird das Motorrad zudem vorne schnell so leicht, dass das Vorderrad steigen kann. Das Motorrad wird instabil. Daher sollte auf gemeinsamen Touren besser ein runder, harmonischer Fahrstil gepflegt werden. Der ist für beide weniger ermüdend. Auch beim Thema Schräglage sollte gelten: sich und auch den Mitfahrenden nicht überfordern.

– Überholen & der richtige Gang:

Das Mehrgewicht sorgt nicht nur bei leistungsschwächeren Maschinen dafür, dass die Überholvorgänge deutlich länger ausfallen. Dies sollte miteinkalkuliert werden – im Zweifelsfall lieber auf eine bessere Gelegenheit warten. Und nicht vergessen beim Überholvorgang kräftig runterzuschalten, um konsequent die volle Leistung des Motorrades abzurufen.

– Tourenplanung & das Durchhalten fördern

Man sollte nicht nur am Lenker, sondern schon bei der Planung der Etappen Rücksicht auf die Bedürfnisse des Mitfahrenden nehmen. Also lieber öfter mal eine Pause einlegen. Die stellen schließlich eine willkommene Gelegenheit dar, die Knochen auszuschütteln, sich zu stärken (Flüssigkeitsreserven sollten generell regelmäßig aufgefüllt werden), Eindrücke auszutauschen und erfrischt und neu konzentriert die Tour fortzusetzen. Und zu guter Letzt: Habt Ihr das zulässige Gesamtgewicht des Motorrads im Blick und den Reifenfülldruck vorab an das Mehrgewicht angepasst? Na, dann mal los …



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