Veröffentlicht am: 27.02.2018

Trotz eisiger Temperaturen machen sich dieser Tage nicht wenige auf, um mit ihrem Motorrad ausgedehnte Touren zu machen – wenig verwunderlich, schließlich scheint fast überall in Deutschland die Sonne. Doch worauf muss beim Winter-Motorradfahren besonders geachtet werden? Der ADAC gibt Tipps dazu. 

Wer in der kalten Jahreszeit unterwegs ist, muss körperlich besonders fit sein und auch seine Ausrüstung den herbstlichen oder winterlichen äußeren Bedingungen anpassen. Einmal ausgekühlt, lassen sich Bremsen, Gasgriff, Kupplung, Schaltung und Lenkerarmaturen nicht mehr richtig bedienen. Funktions- und Thermo-Unterwäsche, gefütterte Motorradjacken und -hosen, komplette Thermo-Overalls, Winterhandschuhe mit Drei-Finger-Kammern, Unterhandschuhe, wärmende Halskrausen, Sturmhauben und gefütterte Allwetterstiefel – der Motorradfachhandel bietet ein breites Spektrum für individuelle Vorlieben. Selbst beheizbare Unterwäsche, Handschuhe und Stiefel werden inzwischen angeboten. Ob man besser mit der „normalen“ Sommer- oder Lederbekleidung plus Thermo-Overall oder in einer speziellen Winterkombination unterwegs ist, bleibt jedem selbst überlassen, wichtig jedoch ist die Ausstattung der Bekleidung mit geprüften Protektoren.

Wichtig ist das Helmvisier

Kratzer und Schmutzreste beeinträchtigen die Sicht vor allem bei tief stehender Sonne und entgegenkommenden Fahrzeugen in den Abend- und Nachtstunden. Das einfallende Licht verursacht unangenehme Streueffekte. Getönte Visiere gehören vor allem im Winter nicht an den Helm. Bei Beschlagen hilft es, das Visier einen Spalt breit zu öffnen. Antibeschlag-Mittel sollten sparsam eingesetzt werden, da sie bei regelmäßiger Anwendung einen leichten Schmierfilm hinterlassen. Vor jeder Nutzung das Visier mit klarem Wasser und etwas Spülmittel reinigen.

Zum Schutz vor starker Feuchtigkeit und Streusalzen kann das Motorrad wie beim Einmotten mit Konservierungswachs behandelt werden. Einen wirkungsvollen Schutz gegen Kälte bieten Lenkerprotektoren und Heizgriffe. Das ist sehr wichtig, denn warme Finger sind ein wesentlicher Bestandteil der aktiven Sicherheit: Sind die Finger erst kalt, lassen sich Hebel, Schalter und Lenker nicht mehr einwandfrei bedienen. Alle elektrischen Signale wie Licht, Hupe und Blinker müssen in einwandfreiem Zustand sein. Für die Bereifung gilt: Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern reicht bei Schneematsch nicht aus. Die Profiltiefe sollte daher nicht unter vier Millimeter sein. 

Feuchte Straßen und kalter Asphalt vermindern deutlich die Griffigkeit der Reifen. Deshalb gilt in der kalten Jahreszeit eine besonders vorausschauende Fahrweise. Gemäßigte Kurvenfahrten und Schräglagen gehören ebenso dazu wie ein vergrößerter Sicherheitsabstand und gesteigerte Aufmerksamkeit bei Feldern, Wäldern, Kreuzungen und Einmündungen. Die Winterreifenpflicht für Motorräder wurde wieder abgeschafft.

Wer diese Grundvoraussetzungen berücksichtigt, sich körperlich fit hält und die richtige Bekleidung wählt, kann auch in der „Eiszeit“ herrliche Touren erleben und das Motorrad für Alltag und Freizeit nutzen. Erst wenn Eis und Schnee für Straßenglätte sorgen, sollte mit dem Zweiradfahren Schluss sein.

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