Veröffentlicht am: 16.11.2016

Gegen Wind und Wetter gibt es heute durch entsprechende Bekleidung besten Schutz. Das Fahren im Regen erfordert für Motorradfahrer allerdings große Aufmerksamkeit und angepassten Fahrstil. Die Experten vom ADAC haben dazu Tipps zusammengestellt.

Weil in unseren Breitengraden oft Regen fällt, endet manche Tour leider im Nassen. Grundvoraussetzung für eine sichere Fahrt unter solchen Bedingungen ist es, Aufmerksamkeit sowie Konzentration zu steigern und das Tempo zu reduzieren. Im Nassen muss der Fahrstil noch runder sein und das Bremsen noch feinfühliger. Das erfordert reichlich Übung und Erfahrung.

Bei einem Sicherheitstraining können unnötige Ängste vor Nässe abgebaut werden, die zu gefährlichen Verkrampfungen führen. Das richtige Kurvenfahren mit reduzierter Schräglage sowie das Bremsen bei Nässe braucht Training, um ein stimmige Balance zwischen Selbstvertrauen und Respekt zu finden. Weil der Unterschied zwischen Trocken- und Nass-Grip der Reifen stark vom Belag der jeweiligen Fahrbahn abhängig ist, führt an der Praxis kein Weg vorbei. Nur im Regen kann Fahren im Regen perfektioniert werden. 

Bitumen und andere Motorrad-Fallen

Beispielsweise das Anbremsen von Kurven: Der Bremsvorgang muss vor dem Einlenken abgeschlossen sein, um eine sichere Führung des Vorderrades zu gewährleisten und Stürze zu vermeiden. Eine geringere Geschwindigkeit wird mit Bremsen und der „Motorbremse“ durch Runterschalten erreicht. Dass mancher nasse Straßenbelag fast zur Rutschbahn wird und leidige Bitumenstreifen sowie weiße Fahrbahnmarkierungen noch glitschiger sind, sollte stets einkalkuliert werden.

Das gilt auch für andere „Motorrad-Fallen“ wie Kanaldeckel, Metallplatten vor Brücken, Sand oder Schmutz – besonders in ländlichen Gegenden oder in den Alpen, wo Land- und Weidewirtschaft betrieben wird. Mit vorausschauender Fahrweise kann solchen Stellen meist ausgewichen werden. Wenn nicht, sollten Bremsen und Gasgeben vermieden werden und die Hindernisse in möglichst stumpfem Winkel überfahren werden.

Bei griffigem Asphalt können selbst bei Nässe hohe Bremsverzögerungen erreicht werden. ABS schützt dabei vor einem Blockieren des Vorderrades. Die Aquaplaninggefahr ist beim Motorrad übrigens geringer als beim Auto mit vier breiteren Reifen. Sie droht bei sehr hohem Tempo und hohem Wasserstand auf der Fahrbahn aber dennoch.

Blitze bedrohen Zweirad-Fahrer

Für die meisten motorisierten Verkehrsteilnehmer sind bei Gewittern vor allem schlechte Sicht, Hagelschauer, Windböen, abgerissene Äste und andere Hindernisse auf der Fahrbahn gefährlich. Für Motorradfahrer aber auch die Blitze selbst. Die Energien bei einem Gewitter sind riesengroß: eine bis zehn Millionen Volt und 10 000 bis 40000 Amper. Allerdings werden Mototrradfahrer selten durch den Blitz selbst verletzt, sondern durch einen dadurch ausgelösten Sturz.

Die ADAC Abteilung Fahrzeugtechnik rät im Falle eines Gewitters mit Blitz und Donner im Freien generell hohe Standorte wie Bäume, Masten, aber auch Metallkonstruktionen wie Zäune oder Gitter zu meiden. Wer mit dem Motorrad unterwegs ist, sollte nicht den höchsten Punkt im Gelände bilden, sich schleunigst in Sicherheit bringen und Abstand vom Gefährt halten. Am besten sollte man sich unter einer Brücke oder einem Vordach unterstellen.

Gefahr durch Seitenwind

Motorräder können durch starken Seitenwind instabil werden oder sogar im wahrsten Sinne des Wortes aus der Bahn geworfen werden. Brücken, Schneisen oder Straßen oberhalb der Baumgrenze und an Meeresküsten sind besonders gefährlich. Die Geschwindigkeit sollte vorsorglich gedrosselt werden, um nicht auf die Gegenfahrbahn zu geraten. Die Windwirkung hängt allerdings stark von der seitlichen Angriffsfläche ab, der Silhouette von Motorrad und Fahrer. 

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