Veröffentlicht am: 23.07.2018

Der Pass, der keiner ist: So könnte man den Sanetschpass, auch Co du Sènin genannt, umschreiben. Gebraucht wurde er ursprünglich für die Zufahrt tief in das gleichnamige Hochtal, weil dort ein Stausee entstehen sollte. Allerdings gab es durchaus Pläne, ihn bis ins Berner Oberland fortzuführen. Doch daraus wurde nichts, also blieb er der Unvollendete.

Gerade das macht ihn heute für Motorradfahrer so interessant, denn solche Stichstraßen werden noch immer von den meisten Alpenbesuchern verschmäht. Die positive Folge: Es herrscht kaum Verkehr. Höchstens im Hochsommer, wenn es am Wochenende Einheimische an den Stausee und in die Berge oberhalb des Gewässers zieht, gibt es schon mal Parkplatz-Knappheit. Für Motorräder findet sich aber immer irgendwo noch ein Plätzchen.

Unterhaltsames Kehresgewusel

Die in Sion abzweigende Strecke verfügt auf ihren 38 Kilometern bis zum Pass über alle Ingredienzien einer richtig tollen Alpenstraße. Etwa auf halben Wege ist ein unterhaltsames Kehrengewusel eingepflegt. Das war einst nötig, um in dieser Hanglage Höhe zu gewinnen, lässt aber heutzutage das Biker-Herz aufgehen. Leider ist die Passhöhe ebenso unvollendet wie der Pass selbst – was die Infrastruktur betrifft. Die aber findet sich nur wenige Kilometer weiter am Ende der Ausbaustrecke, nämlich am Staudamm des Lac du Sénin. Hier wartet ein Bergrestaurant nebst kleiner Kapelle auf die Besucher. Die können übrigens noch auf anderem Wege aus dem Berner Oberland kommen: per Seilbahn.  

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